Presse

Der Kontrast zwischen konkreten und spontan-improvisatorischen Elementen sorgte hier für ein Spannungsfeld, indem es möglich wurde, sich von den einzelnen Medien zu lösen, um der Gesamtwirkung folgen zu können.

Die Lyrik von Augusta Laar, die nicht erzählte, sondern aus rhythmisch und melodisch angereihten Wörtern und Phrasen in Deutsch, Französisch und Englisch fast visionär eine Empfindung erzeugte, ging in Klangassoziationen von Kalle Laar als musikalisches Material auf: "es ist kalt hier - wer hört mich - wenn du erfrierst" oder "Atem news - der Weg zum Ruhm - Sonate 1 geschminkt - the heart of darkress - it was a pleasure - to meet you"...

Klänge und Geräusche - teils fremd, teils vertraut - webten die Sprache ein, setzten durch Repetition Akzente oder unterlegten ihr einen Rhythmus. Der zeitliche Ablauf fand dabei in der Videoprojektion statt: Ein Fluss, unaufhaltsam wie der Lauf des Lebens.
Reinhard Palmer, Süddeutsche Zeitung


kitsch moves to be kool
... wiederbelebt aus androgynen gerüchten ... 2 dinge, mehr / viel mehr, 2 dinge
(Augusta Laar „weniger stimmen“)

Die Konzerte des mittlerweile kultigen Würmtaler Duos KUNST ODER UNFALL bewegen sich zwischen Kitsch und Kool, zwischen Skulptur und weißem Rauschen, zwischen Noise, Melodie und KlingKlang ... Auf jeden Fall zwischen den Stühlen, und das ist beabsichtigt.

Die Gäste des Gautinger Schlosscafes Fußberg, dem regelmäßigen Auftrittsambiente der Soundkünstler Augusta und Kalle Laar bekommen einen Cocktail aus elektronica, raren & obscuren Vinyls und Objekten aus dem Fundus des Temporären Klangmuseums und poetischen Texten serviert, der sie auf eine ungewöhnliche Reise schickt. Ein "Hörkino", eine Reise in das Reich der Klänge und Geräusche. Die Stimme des russischen Kosmonauten Gagarin mischt sich zu Walzertakten, Tangofetzen und Grillenzirpen, unterlegt und angereichert mit electrobeats, kunstvollen dubs und gewürzt mit Prisen exotischer und antiker Spielzeuginstrumente.

Stimme wird live verfremdet, elektronisiert und bearbeitet so daß eine neue geheime Sprache aus all diesen Klängen entsteht : imaginary language. Die neuesten Texte von KUNST ODER UNFALL bedienen sich dieser eigenen Klangsprache und schaffen wieder neue Wörter aus den gehörten Tonfetzen und Sprachgebilden. Die Sprache wird so zum Instrument und ebenso skulptural eingesetzt wie die anderen Klangerzeuger, Laptop und elektronischen Effektgeräte. Arrangiert werden die seltenen Plattenspieler, klingenden Objekte und bunten Instrumente auf einem großen Tisch, der als Plattform zu klang-bildhauerischen Arbeiten umfunktioniert wird.

Somit wird jedes Konzert zu einer eigenen Ausstellung der beweglichen Skulptur KUNST ODER UNFALL.

⇒ Konzertbesprechung Süddeutsche Zeitung 3. November 2014


presse Augusta Laar
pressearchiv schamrock salon / festival
presse Kalle Laar